Immobilienblase in Deutschland?

Gibt es in Deutschland eine Immobilienblase? Droht sie zu platzen und was würde passieren, wenn dies geschieht? Ein vorsichtiger Blick in die Zukunft gibt Auskunft.


Platzt die Immobilienblase in Deutschland?
Verkäufer und Käufer von Immobilien fürchten sich vor der oft zitierten
Immobilienblase. Ob es sie in Deutschland überhaupt gibt, darüber sind sich Experten nicht einig. Die Spekulationen begründen sich in den fortwährend steigenden Immobilienpreisen, den historisch günstigen Zinsen und der hohen Nachfrage. Auch die Corona-Problematik und der Ukraine-Krieg heizen die Gerüchte an. Aufklärung rund um das Thema Immobilienblase Deutschland 2022 verschafft dieser Artikel.

Was ist eigentlich eine Immobilienblase?
Bei der Immobilienblase handelt es sich um eine besondere Form der
Spekulationsblase. In der Vergangenheit war sie hin und wieder auf den
Finanzmärkten zu beobachten. Solch eine Blase kann entstehen, sobald Käufer einen überzogenen Preis für ein Produkt zahlen. Das wird durch ein ungleiches NachfrageAngebot-Verhältnis angefeuert. Es gibt bei einer Immobilienblase demnach mehr Kaufinteressenten als Angebote. So schaukeln sich die Preise mit der Zeit nach oben und es entsteht eine Blase – bzw. ein großer, inhaltsloser Raum. Sobald die Preise ihren Zenit erreicht haben, platzt die Blase und die Preise fallen drastisch.
Beispiel: Ein bekanntes Beispiel für eine Immobilienblase kommt aus den USA. 2007 stürzte das Land der unbegrenzten Möglichkeiten in die weltweit größte
Immobilienkrise. Der Grund lag in den Krediten, die die Banken einst zu einem sehr niedrigen Zinsniveau vergaben. Personen mit geringer Bonität konnten sich so ein
Haus finanzieren. Als die Zinsen anstiegen, konnten die Kreditnehmer das
Immobiliendarlehen nicht mehr bedienen. Sie mussten verkaufen. Da dies sehr vielen Menschen so erging, kam es zu einer Verkaufswelle, die die Immobilienpreise tief rutschen ließ.

Hohe Preissteigerungen auch in Deutschland
Seit Jahren gibt es in Deutschland eine hohe Nachfrage nach Wohnimmobilien. Hierfür gibt es vor allem drei Gründe:
1.Die historisch niedrigen Bauzinsen.

2.Der generell geringe Anteil an Eigenheimbesitzern gemessen am europäischen Durchschnitt.
3.Der verstärkten Suche nach inflationssicheren Investitionen und ergänzenden Altersvorsorge.
In Teilen von Deutschland sind die Wohnpreise so erheblich nach oben geschossen, dass sich ein Normalverdiener Wohneigentum kaum noch leisten kann. Besonders teuer ist der Standort München mit einem Quadratmeterpreis von durchschnittlich 8.000 bis 9.500 Euro für eine Eigentumswohnung im Frühjahr 2021. Bei knapp 1,5
Millionen Euro lag im gleichen Zeitraum der durchschnittliche Angebotspreis für ein Einfamilienhaus. München ist damit die preisintensivste Metropole Deutschlands. Und auch in anderen Großstädten und Ballungsregionen stiegen die Preise über die letzten Jahre hinweg erheblich. Das heißt aber noch nicht zwingend, dass es eine Immobilienblase in Deutschland gibt.

Gibt es in Deutschland eine Immobilienblase 2022?
Hierauf gibt es keine klare Antwort, denn nur die Zukunft kann zeigen, ob ein drastischer Preisrückgang tatsächlich geschieht. Einige Experten gehen davon aus, dass dies zeitnah passiert. Andere hingegen halten mit folgenden Argumenten dagegen:
-Nachfrage übersteigt deutlich Angebot, woran sich vorerst nichts ändern wird. Neubautätigkeiten können die große Knappheit an Wohnraum nur geringfügig kompensieren.
-Vergaberichtlinien für Immobiliendarlehen sind in Deutschland sehr streng. Bei unzureichender Bonität erhält der Interessent trotz geringer Zinsen keinen Kredit.

Platzen der Immobilienblase: Auswirkungen
Was ein Immobiliencrash für den Einzelnen bedeutet, hängt davon ab, in welcher
Situation er sich befindet. Wer seinen Kredit bereits abbezahlt hat und keinen Immobilienverkauf anstrebt, hat durch ein Platzen der Immobilienblase nichts zu befürchten. Anders sieht es für Immobilienverkäufern aus, die mit geringeren Angebotspreisen als vor dem Crash rechnen müssen. Schwierig wird es auch für Immobilieneigentümer, denen eine Zinserhöhung bei der Anschlussfinanzierung droht. Sie könnten mitunter die angehobene Tilgungsrate nicht bewältigen.

Die Auswirkungen des Leitzinses auf den Immobilienmarkt

Ein Steigen oder Sinken des Leitzinses hat direkten Einfluss auf die
Immobilienfinanzierung. Für Käufer und Verkäufer ist er von Bedeutung. Was ihn ausmacht und welche Wirkung er hat, steht hier.


Immobilienfinanzierung: Wie der Leitzins diese beeinflusst
Der Leitzins nimmt in unseren Wirtschaftssystemen eine wichtige Bedeutung ein. Er gilt als das zentrale Instrument zur Geldpolitiksteuerung. Das liegt daran, dass er als Preis die Geldanlage sowie Geldaufnahme der Geschäftsbanken bei der Zentralbank direkt beeinflusst. Folglich schließt sich die Frage an, inwiefern sich der Leitzins auf die Immobilienfinanzierung auswirkt.

Die grundlegende Funktionsweise von Zinsen
Investitionen in Immobilien gehen in der Regel mit der Aufnahme eines Kredits bei einer Bank einher. Sie verlangt für das Darlehen vom Immobilienkäufer Zinsen. Je länger der Kreditgeber dem Kreditnehmer das Geld leiht, desto höher ist der Zinssatz. Abgesehen von den Kreditzinsen gibt es noch die Sparzinsen. Sie lassen sich als Prämie für das Sparen umschreiben. Aufgrund der Nullzins-Politik der Zentralbanken erhielten deutsche Sparer auf ihre Sparkonten faktisch keinerlei Zinsen mehr. Während der reguläre Verbraucher direkten Kontakt mit Kredit- und Sparzinsen hat, kommt er mit dem Leitzins nur indirekt in Berührung. Bei ihm handelt es sich nämlich um einen von der Zentralbank fixierten Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken bei Noten- und Zentralbanken Geld besorgen oder anlegen. Innerhalb der Eurozone ist die Europäische Zentralbank – EZB – für die Festlegung der Höhe der Leitzinsen verantwortlich. Über die Höhe des Leitzinses steuert die EZB die Entwicklung der Kredit-, Bau- und Sparzinsen. Auf diese Weise stimuliert sie die Wirtschaft. So bedeuten günstige Zinsen, eine erhöhte Kreditvergabe. Folglich wird mehr Geld ausgegeben sowie konsumiert. Das lässt die Inflation ansteigen. Höhere Zinsen wiederum bewirken eine höhere Sparneigung. Dann wird weniger Geld ausgegeben, was wiederum das Wachstum der Wirtschaft bremst. Auf der anderen Seite verringert dies die Inflation. Die zuständige Behörde der USA - Federal Reserve (Fed) – hat deshalb ihren Leitzins seit Anfang 2022 bereits erhöht.

Wie der Leitzins die Immobilienfinanzierung beeinflusst
Im Juli 2022 erhöhte die EZB erstmals seit fast 11 Jahren angesichts der starken Inflation den Leitzins auf 0,5%.
Höhere Zinsen bewirken eine Verteuerung der Kredite. Immobilienkäufer und frische Bauherren müssen dann mehr Geld investieren. Erhöht sich der Leitzins, spürt dies der Kreditnehmer nicht unmittelbar. Die Konditionen für Finanzierungen werden mit einer gewissen Verzögerung angepasst. Das hat folgenden Grund: Eine Bank leiht sich von Anlegern Geld, um Kredite für Immobilien zu finanzieren. Bei den Anlegern handelt es sich nicht um Privatkunden, sondern es sind sogenannte institutionelle Investoren. Sie bekommen von der Bank für das Geldverleihen Pfandbriefe. Die Pfandbriefe wiederum werden zumeist mit einer Immobilie abgesichert, die die Bank bereits besitzt. Darüber hinaus greift eine staatliche Regulierung durch das Pfandbriefgesetz (PfandBG). Die Höhe des Zinssatzes, welche die Bank für das geliehene Geld an den Investor entrichten muss (genannt Pfandbriefzins), gibt sie inklusive eines Aufschlags an den Kreditnehmer weiter. Die vereinbarte Basis ist der Zinssatz der zehnjährigen Bundesanleihe.

Was passiert, wenn der Leitzins steigt?
Hebt die EZB den Leitzins an, erhöhen sich im ersten Schritt die Zinsen für Anlagen mit kurzer Zinsbindung. Dies sind die Zinsen auf dem Geldmarkt. Die höheren Zinsen wecken die Aufmerksamkeit von Investoren, die bisher Geld im Kapitalmarkt parkten. Sie investierten beispielsweise in deutsche Staatsanleihen oder riskante Aktien. Da die Investoren nun ihren Blick auf andere Investments richten, sinkt die Nachfrage nach Staatsanleihen. Dadurch muss der deutsche Staat zunehmend die Preise senken, damit überhaupt noch jemand Geld anlegt. Gleichzeitig erhalten die Anleger höhere Zinsen, um ihre Rendite zu erhöhen. Nur so sind die Anleihen wieder reizvoll für Investoren. Das setzt eine Kettenreaktion in Gang: Die Zinsen für die bereits erwähnten zehnjährigen Bundesanleihen steigen. Mit ihnen erhöht sich der Pfandbriefzins und somit die Zinsen für Baufinanzierungen.

Fazit: Immobilienfinanzierungen werden aller Voraussicht teurer. Wichtig ist es, die Zinshöhe für den Kredit langfristig abzusichern. Läuft bereits ein Kredit, sollte sich um ein Forwarddarlehen zu günstige Konditionen gekümmert werden.


Inflation! Wie sich diese auf den Immobilienmarkt auswirkt

Das Schreckgespenst Inflation geistert durch Deutschland. Was sich genau dahinter verbirgt und wie sich eine Inflation auf den Immobilienmarkt auswirkt, lesen Sie hier.

Inflation und Immobilien: hilfreiches Hintergrund Wissen
Neben dem Ukraine-Krieg dürfte das Schlagwort von 2022 Inflation sein. In den Supermärkten sind die steigenden Preise für Güter des täglichen Bedarfs drastisch gestiegen. Das Statistische Bundesamt vermeldet einen durchschnittlichen Anstieg der Verbraucherpreise um 7,4 % im April 2022 verglichen mit dem Vorjahresmonat. Renommierte deutsche Wirtschaftsinstitute prognostizieren für 2022 eine durchschnittliche Inflationsrate von rund 6 %. 2023 soll sie auf rund 3 % fallen. Doch was bedeutet dies eigentlich? Was ist eine Inflation und wie wirkt sie sich auf den Immobilienmarkt aus?

Aufgebläht – Definition Inflation
Der Begriff Inflation stammt von dem lateinischen Wort "Inflatio" für Aufblähen ab. Die Volkswirtschaft meint damit:
1.Das Preisniveau steigt kontinuierlich.
2.Zinsen und Preise für Dienstleistungen sowie Waren erhöhen sich.
3.Der Wert des Geldes verringert sich.
Das Antonym zur Inflation ist Deflation. Im Unterschied zur Inflation verringert sich bei ihr die Geldmenge und Waren sowie Dienstleistungen fallen im Preis. Immobilien gelten gemeinhin als inflationssicher. Dennoch können auch sie von Auswirkungen der Inflation betroffen sein.

Auswirkungen der Inflation auf Immobilien
Bei der Inflation steigen die Preise und deshalb auch der Wert der Immobilie. Da das Geld an Wert verliert, wird gern von „einem Ausgleich der Geldentwertung durch die im Preis steigenden Liegenschaften und Grundstücke“ gesprochen. Sind Haus oder Wohnung finanziert worden, kann sich die Inflation auf zwei Arten und Weisen positiv für den Eigentümer erweisen. So bleibt der Nennwert der Schulden gleich, wohingegen jedoch der eigentliche Wert des Darlehens durch die Geldentwertung sinkt. Der Immobilienwert erhöht sich gleichzeitig. Bei einer Deflation läuft dieser Prozess genau andersherum. Während der Wert der Immobilie sich verringert, wird die Immobilienfinanzierung durch die Verteuerung des Darlehens teurer.
Inflationsschutz Immobilien: selbst genutzte und vermietete Objekte
Gemeinhin gelten Immobilien als Inflationssicherheit und dies kann auch stimmen. Inwiefern der Grundsatz tatsächlich greift, hängt unter anderem von der Nutzung der Immobilie ab. Selbstgenutzte Liegenschaften sind bei der Inflation von Vorteil. Der Nutzer profitiert von der Wertsteigerung seines Objekts, während er kaum Kosten hat. Sind Haus und Wohnung bereits abbezahlt, bleibt mehr Geld für andere Ausgaben übrig. Wird die Immobilie nicht selbst genutzt, bietet sie noch immer einen gewissen Inflationsschutz, denn sie steigt im Wert. Leider erhöhen sich bei vermieteten Objekten jedoch auch die zu tragenden Kosten. Sie sind bei Mietobjekten erheblich höher als bei selbst genutzten Liegenschaften. Während der Immobilienwert steigt, verringert sich durch die Inflation der Wert des Geldes. Somit ist für den Vermieter der Gewinn aus Miet- und Betriebskostenzahlungen des Mieters geringer. Um das auszugleichen, ist eine Erhöhung der Betriebs-, Neben- und Mietkosten erforderlich. Dies lässt sich jedoch nicht in allen Fällen problemlos durchsetzen. Darüber hinaus hat der Vermieter das Risiko, durch die Mieterhöhung den Mieter zu verlieren. Selbstverständlich ist dann möglich, einen neuen Mieter zu suchen. Dies mag in begehrten Lagen auch problemlos gelingen, aber dennoch kommt es zu sofortigen Mehrkosten durch die Mietersuche.
Extrahinweis: Renovierungsbedürfte Immobilien können sich während einer hohen Inflation als besonders schwierig erweisen. Warum? Die Kosten für Baumaterialien und Handwerker erhöhen sich aufgrund der allgemeinen Preissteigerungen drastisch.

Der Einzelfall entscheidet
Grundsätzlich sind auf dem Immobilienmarkt aufgrund der Inflation Preiserhöhungen zu erwarten. Jedoch muss sich hierbei auch der Einzelfall angeschaut werden. Der Kaufpreis hängt stark von der Angebot-Nachfrage-Situation ab und nicht nur von der Inflationsentwicklung. Es ist daher unerlässlich, sich intensiv mit dem Immobilieninvestment auseinanderzusetzen.

Der Öl- und Energiepreis steigt. Und wie steht es um die Immobilienpreise?

Die Preise für Öl und Energie steigen. Energieeffizienz gewinnt drastisch an Bedeutung und das wird sich noch verschärfen. Das greift insbesondere für den Gebäudesektor, da er ein entscheidender Emissionstreiber ist. Was bedeutet dies für den Immobilienmarkt?



Öl- und Gaspreise auf Rekordhoch: Was heißt das für den Immobilienmarkt?
Die Energiepreise befinden sich auf einem Rekordhoch. Inzwischen sind sie bei den Verbrauchern angekommen. So zahlten sie im Frühjahr 2022 bereits knapp 23 % mehr als noch im Vorjahresmonat. Das hat und wird drastische Auswirkungen auf den Immobilienmarkt haben. Energieeffizienz gewinnt für die Wertermittlung von Gebäuden sprunghaft an Bedeutung. Bauten mit einer niedrigeren Effizienz werden klar die Verlierer sein.

Preisnachlässe für wenig energieeffiziente Bauten
Der Klimawandel und das verstärkte Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen hat bereits in den letzten Jahren dazu geführt, dass Energieeffizienz bei Immobilien wichtiger wurde. Aufgrund der Explosion der Energiepreise sind nun noch mehr Immobilienkäufer davon überzeugt, ein energieeffizientes Gebäude zu kaufen. Ob Gewerbeimmobilie oder Wohnimmobilie: Tun sie dies nicht, sehen sie sich immensen Nebenkosten konfrontiert. Objekte mit einem unzureichenden Energiewert werden somit im Preis fallen. Weniger Kaufinteressenten dürften sie noch in Betracht ziehen und wenn sie es doch tun, sind umfangreiche Sanierungsmaßnahmen zur Optimierung der Energieeffizienz erforderlich. Das geht natürlich ins Geld, weswegen hier ein gutes Verhandlungsargument für Preissenkungen liegt. Komplett abrutschen werden die Preise allerdings nicht, denn noch ist die generelle Nachfrage nach Immobilien an guten Standorten hoch.

Staat unterstützt und fördert gute Energiewerte
Der deutsche Staat schafft Anreize, um das energieeffiziente Bauen und damit die Umweltfreundlichkeit zu belohnen. Es gibt Förderprogramme für umfangreiche energetische Sanierungen von ineffizienten Bauten. Darüber hinaus entschied sich Ende 2021 die EU-Kommission dazu, einen Vorschlag zum Überarbeiten der Richtlinien für die Energieeffizienz von Immobilien zu präsentieren.
Danach würden Wohngebäude der Klasse G bis zum Jahr 2030 durch Sanierungsmaßnahmen mindestens auf Klasse F angehoben werden. Zu den weiteren vorgesehenen Maßnahmen gehören ein neuer Energieausweis und überarbeitete Pflichten zur energetischen Sanierung im Rahmen des Eigentümerwechsels. Vorschläge wie diese und bereits bestehende Regulierungen werden daher Jahr für Jahr die Energieeffizienz von Gebäuden weiter in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Der Trend hin zum Energiesparhaus wird sich daher verschärfen, wodurch Bauten mit geringer Effizienz im Preis sinken werden. Derzeit sind diese Effekte auf breiter Basis noch nicht zu spüren, aber die Tendenzen diesbezüglich sind auf dem Immobilienmarkt unübersehbar.

Gesetzeslage im Blick behalten
Bis zum Jahr 2050 sieht die EU eine Klimaneutralität vor. Das ehrgeizige Ziel wird mit Nachdruck verfolgt. Da der Gebäudesektor einer der größten Emissionstreiber ist, kommt ihm eine Schlüsselrolle zu. Immobilieneigentümer und
Immobilieninteressenten sind dringend dazu angehalten, die Gesetzeslage und die Planungen der Politik diesbezüglich im Blick zu behalten. Inwiefern künftig energetische Maßnahmen für Bestandsimmobilien erforderlich werden, wird ein bedeutender Aspekt sein. Wie wichtig dieses Thema ist, zeigt sich bereits bei
Großinvestoren. Immer häufiger ist zu vernehmen, dass sie nach einem
Nachhaltigkeitszertifikat fragen. Das dürfte auch für Privatpersonen künftig wichtig werden. Solch ein Zertifikat zeigt beispielsweise auf, wie ökologisch ein Haus ist und wie energieeinsparend es außerhalb von Energiekennzahlen ist.

Preissprünge für Mieter zu erwarten
Werden Immobilieneigentümer dazu gedrängt, die Energieeffizienz ihrer Gebäude zu optimieren, werden diese die Mehrkosten verstärkt auf die Mieter umlegen – sofern möglich. Ein weiterer Anstieg der Mieten an attraktiven Standorten ist damit wahrscheinlich. Ein Beispiel verdeutlicht dies: Experten prognostizieren eine Mietpreiserhöhung für Bestands- und Neubauten in Berlin bis Mitte 2023 um bis zu 8 %.


Wohnimmobilien als Kapitalanlage

Wohnimmobilien als Kapitalanlage bleiben attraktiv, denn gewohnt werden muss immer. Durch die sprunghafte Bevölkerungszunahme durch Geflüchtete aus der Ukraine gewinnen Wohnungen und Häuser als Investment noch mehr an Bedeutung. Wichtig ist nur, sie smart auszuwählen.


Wohnimmobilien: richtig ausgewählt eine sichere Geldanlage
Immobilien als Kapitalanlage sind und bleiben im Trend. Besonders gern wird in Wohnimmobilien investiert, die sich zum Eigennutz und zur Vermietung eignen. Sie dienen so als sicherer, mietfreier Alterssitz und generieren als Mietobjekt ein wertvolles Nebeneinkommen. Ob sich das Investment lohnt, hängt vor allem von der Wahl der richtigen Liegenschaft ab.

Gute Gründe für das Investment in Wohnimmobilien
Die Immobilienpreise steigen seit Jahren und mit ihnen die Mietpreise – zumindest in genereller Hinsicht. Experten prognostizieren geringere Mietpreissteigerung als in den letzten Jahren, aber das dürfte das Interesse an Wohnimmobilien als Geldanlage nicht großartig beeinflussen. Sie begeistern durch zahlreiche Vorteile:
-greifbares Investment von konkretem Wert
-hohe Wertbeständigkeit
-langfristige Wertsteigerung
-inflationssicher
-krisensicher
-attraktiver Wohnraum ist immer gefragt
Achtung, aktuelle Entwicklung: Die Nachfrage nach Wohnraum steigt aufgrund der Ukraineflüchtlinge signifikant. Insgesamt rechnet das UN-Flüchtlingskommissariat laut
ihrem aktualisierten Plan vom 26. April 2022 mit rund 8,3 Millionen möglichen Flüchtenden insgesamt.

Einfamilienhaus oder besser Wohnung?
Damit das Immobilieninvestment eine solide Rendite einbringt, ist der Immobilientyp entscheidend. In vielen Fällen lohnt sich ein Einfamilienhaus nur eingeschränkt zur Vermietung. Das liegt nicht an der Nachfragesituation, sondern vielmehr an den Nebenkosten für den Vermieter. Diese sind bei einem Einfamilienhaus verhältnismäßig hoch, was die Rendite stark schmälert. Wer beispielsweise das Elternhaus erbt und darüber nachdenkt, es zur Vermietung zu halten, ist oft mit dem Verkauf des Hauses und dem anschließenden Kauf einer Eigentumswohnung besser bedient.
Sie verursacht im Allgemeinen geringere Nebenkosten und damit eine bessere Rendite. Selbstverständlich ist der Einzelfall abzuklären.

Die Lage macht's
So wichtig der Immobilientyp auch ist, die Lage der Liegenschaft bleibt das entscheidende Kriterium. Eine aktuelle Studie der Postbank besagt, dass in nahezu 50 % aller 401 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte der Wert der Immobilien bis mindestens 2035 steigen wird. Der starke Preisboom würde für die andere Hälfte der Immobilienmärkte ablaufen. Das heißt aber nicht, dass dort die Immobilien an Wert verlieren würden. Weitere größere Wertzuwächse prognostizieren die Experten für:
-den süddeutschen Raum
-den Hamburger Raum
-den Berliner Raum
-das Weser-Ems-Gebiet
Im westlichen Mitteldeutschland sollen die Kaufpreise stagnieren. Für weite Teile Ostdeutschlands werden sinkende Kaufpreise erwartet. Ausgenommen davon sind allerdings beliebte Städte wie Jena, Potsdam, Berlin, Leipzig, Weimar und Erfurt.

Stark nachgefragte Kapitalanlagen
Akteure auf dem deutschen Immobilienmarkt beobachten, dass Immobilien als Investment sogar noch begehrter sind als vor der Corona Krise. Über die Hälfte der deutschen Bevölkerung erachtet darin eine sinnvolle Kapitalanlage, mit der sich das private Vermögen aufbauen lässt. Das offenbarte eine Studie des
Meinungsforschungsinstituts YouGov, die Commerz Real im Sommer 2020 in Auftrag gegeben hatte. Auf Platz 2 findet sich nach dieser Umfrage Gold. 38 % entfielen auf den Rohstoff. 32 % entschieden sich für Aktien, die somit Platz 3 belegen. Bei Wohnimmobilien ist zudem ein weiterer Faktor wichtig: Sie eignen sich als eigener Wohnsitz und somit zur Altersabsicherung. Keine Mietzahlungen im Ruhestand leisten zu müssen, lässt den Einzelnen ruhiger den Lebensabend erwarten.


Sanieren und Bauen in Zeiten von Materialknappheit und hohen Rohstoffpreisen

Selten waren das Bauen und Sanieren von Immobilien so teuer und kompliziert wie jetzt. Materialengpässe, erhöhte Preise und Lieferverzögerungen prägen das Geschehen. Was steckt dahinter?


Immobilien: Bauen und Sanieren in Anbetracht von Material- und Lieferengpässen
Die Rohstoffknappheit dominiert das Geschehen auf Baustellen drastisch. Eine Besserung lässt sich aktuell nicht abstehen. Verschärft wird dieser Zustand nicht nur durch die drastisch steigenden Energiepreise, sondern auch durch die Zunahme an energetischen Sanierungen an Bestandsobjekten sowie der hohen Nachfrage nach Neubauten.

Materialknappheit auf ganzer Linie
Die Lieferengpässe treffen nahezu alle Branchen in Deutschland. Nach einem Bericht der Tagesschau ist fast jedes zweite deutsche Unternehmen von den Konsequenzen der Engpässe betroffen. Insbesondere die Industriebranchen klagen, da ein eklatanter Mangel an Halbleitern zur Chips Herstellung besteht. Doch auch die Baubranche hat mit Lieferengpässen zu kämpfen, was manche Baustelle zum Erliegen brachte und bringen wird. Neubauten sind davon ebenso betroffen, wie Sanierungen von
Bestandsgebäuden. Derzeit zeigen sich Lieferengpässe in der Baubranche verstärkt bei diesen Materialien:
-Schrauben
-Folien
-Rohre
-Dämmstoffe
-Stahlwerkprodukte
-Holz
Gerade der Mangel an Schrauben erweist sich als große Herausforderung, denn sie sind das elementare Verbindungselement aus Eisen und Stahl. Es wird für den Tief- und Hochbau ebenso gebraucht wie für Renovierungen, Sanierungen und Instandsetzungen.

Gründe für die Lieferengpässe
Die Lieferengpässe bestehen auf globaler Ebene und ihre Ursachen sind komplex.
Gründe hierfür sind unter anderem:
-die Corona-Problematik
-Anstieg der Exporte nach China und in die USA
-Extremwetterereignisse
-Blockade des Suezkanals
-Zunahme des Onlinehandels und damit Überlastung der Kapazitäten für Transporte - Preisanstieg des Frachttransportes
Die Corona-Problematik hat zahlreiche Auswirkungen auf die Materialbeschaffung und Materiallieferung:
-Einhalten von strikten Schutzmaßnahmen zur Viruseindämmung
-Einführung von Kurzarbeit
-Produktionsstopp und Produktionseinschränkung
Durch diese Entwicklungen werden bestehende Arbeits- und Produktionsabläufe behindert, was letztlich die Lieferketten unterbricht.
Verschärfung der Situation durch mögliche Schutzzölle
Die EU sieht Handelssanktionen gegen die preiswerten Importe aus China vor. Es sind Schutzzölle geplant, die unter anderem beim Import von Schrauben aus China erhoben werden sollen. Geschieht dies, werden sich die aktuellen Lieferengpässe verschärfen. Handelsvertreter warnen vor einem übereilten Schritt in diese Richtung, um die internationalen Lieferketten nicht noch zusätzlich zu stören. Die Sanktionen für
chinesische Waren könnten sich somit auf Bau- und Sanierungsprojekte in Deutschlands auswirken.

Keine Entschärfung der Lage in Sicht
Noch nie war Bauen und Sanieren so teuer wie jetzt. Ein paar Zahlen aus 2021 im Vergleich zu 2020 gesetzt, verdeutlichen dies:
-77,3 % Teuerungsrate bei Konstruktionsvollholz (für Möbel, Fachwerkhäuser,
Gartenhäuser etc.)
-65, 1 % Teuerungsrate bei Dachlatten
-61,4 % Teuerungsrate bei Bauholz
-53 % Teuerungsrate bei Betonstahl
Experten prognostizieren keine Entschärfung der Situation. Die Baupreise werden weiterhin steigen oder auf einem hohen Niveau verbleiben. Auch die gestiegenen Transportkosten würden mit dazu beitragen. Immerhin sind seit der Ukraine-Krise die Preise für Erdgas und Erdöl um 50 % im Vergleich zum Vorjahr angestiegen.

Preissteigerungen auf dem Immobilienmarkt wahrscheinlich
Wenn das Bauen und Sanieren teuer bleibt und vielleicht sogar noch kostspieliger wird, wird sich dies auch auf den Immobilienmarkt niederschlagen.
Immobilienverkäufer, die noch rasch ihr Objekt vor dem Verkauf sanieren möchten, müssen für diese Maßnahmen tiefer in die Tasche greifen. Diese Mehrausgaben möchten sie durch einen erhöhten Angebotspreis ausgleichen. Bei Mietobjekten dürfte dies nicht anders sein. Gleiches greift für Neubauten, die im Preis steigen und sich auch zeitlich hinauszögern.

Immobilie als Kapitalanlage in schwierigen Zeiten?

Wir befinden uns in Krisenzeiten. Das verstärkt bei vielen den Wunsch, das eigene Geld möglichst sicher anzulegen. Immobilien gelten gemeinhin als krisensicher. Ist jetzt ein guter Zeitpunkt, in sie zu investieren?


In Immobilien investieren: Warum gerade jetzt?
Corona. Ukrainekrieg. Steigende Energiepreise. Die Sorgen der Menschen sind groß. Sie drehen sich nicht nur um die Gesundheit und das Wohlbefinden im Allgemeinen, sondern auch um das Geld. Die Inflation ist so hoch wie seit vierzig Jahren nicht mehr. Ob es jetzt trotz steigender Immobilienpreise in Deutschland ratsam ist, in Betongold das Geld anzulegen, wird hier erörtert.

Die bewährte Flucht in Immobilien
In Krisensituationen gibt es für den Menschen drei Handlungsalternativen: 1. Weglaufen 2. Erstarren 3. Kämpfen. Gegen die großen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungstrends kann der einzelne Verbraucher nicht
ankämpfen. Zu erstarren und nichts zu tun, ist kontraproduktiv. Dadurch vernichtet die Inflation hart verdientes Geld auf dem Sparkonto – zuzüglich der steigenden Kontogebühren. Die Alternative lautet daher, die Flucht nach vorne anzutreten. Seit Jahrhunderten hat sich bewährt, in Krisenzeiten das Geld in Immobilien anzulegen. Wohnimmobilien und Grundstücke behalten an Wert und verzeichnen langfristig in der Regel sogar einen Wertzuwachs. Wie sinnvoll dies ist, hielt bereits Franklin D. Roosevelt fest: „Immobilien können weder verloren gehen oder gestohlen noch mitgerissen werden. Mit gesundem Menschenverstand gekauft, vollständig bezahlt und mit angemessener Sorgfalt verwaltet, handelt es sich um die sicherste Investition der Welt.“

Die Inflation nutzen
Die Inflation gewinnt 2022 drastisch an Fahrt. Verbraucher und Unternehmer sind über die Preissteigerungen verärgert. Doch für Immobilieneigentümer ist die Inflation etwas Positives. Durch die allgemeine Geldentwertung werden die Immobiliendarlehen „aufgefressen“. Zudem steigen die Kaufpreise und Mietpreise für Wohnraum.
Der Trend wird sich vermutlich noch fortsetzen. Durch smarte Immobilieninvestments lässt sich daher Geld verdienen. Gleichzeitig lässt sich so der Euro in der eigenen Tasche vor der Inflation schützen.

Wohnraum gesucht – auch in kleineren Städten und Randlagen
Für Immobilieninvestoren ist es wichtig, mit regelmäßigen Mieteinnahmen rechnen zu können. Diese sind dank der starken Nachfragesituation gegeben. Sie wird sich in der kommenden Zeit sogar noch verstärken, denn durch den Ukrainekrieg erhöht sich die Landesbevölkerung um mehrere Hundert Tausend Menschen. Als Investment eignen sich längst nicht nur Wohnungen in den großen Metropolen, sondern auch die Randlagen sowie die kleineren Städte gewinnen an Bedeutung. Da die Anzahl an Homeoffices kontinuierlich wächst, können mehr solvente Mieter weiter entfernt von ihrem Arbeitsplatz arbeiten. Eine Zentrumslage ist damit nicht mehr so wichtig wie früher.

Mangel an lohnenswerten Alternativen
Immobilieninvestoren suchen nach Sicherheit und Wertzuwachs. Das wird ihnen besonders zurzeit bei keiner anderen Assetklasse außer den Immobilien geboten. Staatsanleihen haben derzeit nur eine geringe Verzinsung. Wertzuwächse sind somit minimal. Der Markt für Fonds und Aktien schwächelt.

Überlegt agieren
Wie bei allen Investments ist natürlich auch bei Immobilieninvestments Achtsamkeit unerlässlich. Schnell und unüberlegt eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen, kann dem Anleger letztlich teuer zu stehen kommen. Um das volle Potenzial einer
Immobilienanlage auszuschöpfen, sollte der Käufer besonnen vorgehen. Fehlt ihm das notwendige Hintergrund Wissen und die nötige Zeit, ist es ratsam, einen
Immobilienexperten zu konsultieren. Er gibt nicht nur wertvolle Tipps und schützt vor Fehlentscheidungen, sondern er hat auch Zugriff auf Kaufobjekte, die auf dem öffentlichen Markt (noch) nicht gehandelt werden. Nachfragen lohnt sich.